Gibt es zum Teil schon seit Gründung der Stadt 1284. Einige stehen sogar immer noch an der Stelle, wo sie zu diesem Zeitpunkt standen. Diese Tatsache und die Geschichten, die sich um sie ranken machen einen Großteil ihrer Faszination auf uns aus.

Regelmäßige "Grenzumreitungen" des sogenannten Flensburger Stadtfeldes durch Bürgerschaft und Rat sollten in der Vergangenheit sicherstellen, dass alles seine Ordnung hatte. Es wurde kontrolliert, ob noch alle Steine an Ort und Stellen standen. Diese alljährliche Pflicht gestaltete sich alten Berichten zufolge wie ein Fest.

Es gibt einige wenige Berichte über diese feierlichen Grenzbesichtigungen. Am wichtigsten sind die von 1558 und 1601. Dieses 1601 und ein großes F für Flensburg findet sich dann auch auf vielen Steinen des Flensburger Stadtfeld.

Die Steine sind, wenn man nicht um sie weiß unsichtbar. Sie offenbaren sich einem erst, wenn man ein wenig um ihre Geheimnisse weiß. Und hat man erstmal ein wenig über sie erfahren, dann sieht man sie an doch recht vielen Stellen. Denn noch versteckt sich der eine oder andere und entzieht sich hartnäckig unseren Blicken.

Bei einer intensiveren Beschäftigung mit der Geschichte der Steine stößt man auf die eine oder andere Besonderheit, skurrile Geschichten aus alter und neuer Zeit. Man kann erfahren, was ein Sandemann, was eine abgehauene Hand wert war und wie es bei der letzten Hinrichtung in Flensburg zuging. Und was ist bitteschön eine Harde und wo ist denn der Nonnenhügel? Hausmarke Hans Lange – noch nie gehört. Und ist der große Ruethstein beim Martinstift nun ein Kultstein oder nicht? Und warum darf man sich den letzten drei Steinen nicht nähern?

Es gibt so viel zu hören, finden und zu entdecken. Eine Tour zu den Grenzsteinen, so wie es die Bürger in alter Zeit gehalten haben, findet nun wieder alljährlich statt. Der Einfachheit halber bereiten wir das Stadtfeld aber anstatt zu Pferde mit dem Drahtesel.

Jeden ersten Sonntag im August ist es soweit. Wir starten immer um 10:00 Uhr an der Hafenspitze. Die Tour ist ca. 30 Km lang. Auch für den ungeübten Radfahrer ist die Tour gut geeignet, denn es gibt viele Pausen. Bei jedem Stein wird einmal angehalten und es gibt spannendes zu hören und zu sehen. Wir fahren alte und häufig für viele Mitfahrer unbekannte Wege. Flensburg lässt sich so einmal neu entdecken.